Eisenacher Demokratiekonferenz

Am 07. Oktober 2022 fand die Eisenacher Demokratiekonferenz im Kunstpavillion in Eisenach statt. Der gemeinsame Nachmittag, der von der lokalen Partnerschaft für Demokratie in Eisenach und Wutha-Farnroda „Vielfalt tut gut“ initiiert wurde, stand unter dem Motto: „Haltung zeigen gegenüber Hass, Hetze und Spaltung“.

Die Konferenz startete um 16 Uhr mit Kaffee, Kuchen und anderen Getränken, die frei zur Verfügung gestellt wurden. Zuerst standen drei „Impuls-Vorträge“ auf dem Plan. Es startete mit einem Vortrag von Dr. Axel Salheiser. Der forscht am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena. Zusammen mit anderen Forschenden veröffentlichte er eine Studie über Rechtsextremismus in Eisenach. Über dieses Problem sprach er in seinem Redebeitrag.

Nach diesem, natürlich kurzen, Beitrag, folgte die Jugendgruppe „Queere in Eisenach“ mit einer Rede über verletzende Sprachmuster und Gewalt gegenüber Menschen, die der LGBTQIA+ Gemeinschaft angehören – wie z.B. der Tod des Malte C., der beim diesjährigen CSD in Münster durch Gewalt, die durch Diskriminierung ausgelöst wurde, ums Leben kam. Der letzte Vortrag kam von der Opferberatung ezra, die Opfern von rechter, antisemitischer, rassistischer und queere-feindlicher Gewalt Unterstützung und Beratung bieten. Die Rednerin gab Handlungstipps, die in eben solchen brenzligen Situationen helfen können.

Gefolgt wurden diese Vorträge von einer Diskussionsrunde. Von manchen Anwesenden wurde die, bei dem großen Gesprächsbedarf verständlich, als zu kurz wahrgenommen. Es kamen viele Teilnehmenden der Konferenz zu Wort, wie die Bundestagsabgeordnete der SPD Fraktion Tina Rudolph. Sie sagte in der Diskussion, es sei eine harte Aufgabe, Verständnis für die lange Dauer demokratischer Prozesse zu schaffen. Demokratische Prozesse seien einfach komplexer als sie auf den ersten Moment scheinen. Auch die Rolle der sozialen Netzwerke, die von Rechten und Schwurblern zur Stimmungsmache gekapert werden, wurde zwischen Jugendlichen und Erwachsenen lebhaft diskutiert.

Nach den Gesprächen gab es ein gemeinsames Abendessen – wahlweise Spinat-Curry oder Lasagne – mit vielen guten Gesprächen und natürlich zuckersüßem Nachtisch in Form von Baklava.

Nach einem eingespielten Gong fanden sich alle innerhalb des Kunstpavillions ein und der nächste Punkt auf der Tagesordnung waren drei Workshops. Die Referent:innen aus dem Theater am Markt Eisenach boten einen Workshop über den Umgang mit rechtsextremen oder rassistischen Bemerkungen an. Vom Jugendforum Eisenach gab es einen Workshop zum Thema „Jugendbeteiligung und politisches Interesse bei Jugendlichen fördern“. Als Lösungen wurden zum Beispiel sozial Arbeiter genannt, die in Schulen auf die jungen Menschen zugehen. Bei Mix-it! (Naturfreunde Jugend) fanden sich die Teilnehmenden in einer „Ideenschmiede“ wieder. Man einigte sich schnell darauf, langfristige Strukturen für Vielfalt und Demokratie und gegen den großen Rechtsextremismus aufbauen zu wollen. Dort wurde u.a. auch die Idee eines eigenen Wagens auf dem Sommergewinn geschmiedet.

Den Abschluss machte Firas Alshater, der mit einem Comedy-Beitrag den Tag voller Gespräche, Diskussionen und politischen Anregungen lustig ausklingen ließ.


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